Wohnen – und was noch?
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Städtebauliches und architektonisches Konzeptfindungsverfahren zur Weiterentwicklung der genossenschaftlichen Siedlungsbestände der 1950er bis 1970er Jahre in Hamburg
In den 1950er und 1970er Jahren bestand ein hoher Druck auf den Hamburger Wohnungsmarkt, der zum einen durch die im Krieg zerstörten Wohnungen entstand, darüber hinaus aber auch durch eine hohe Anzahl von Zuzügen in die Stadt verstärkt wurde. Dadurch bedingt entfalteten auch die genossen-schaftlichen Wohnungsbauunternehmen eine rege Bautätigkeit, wobei sie sich am städtebaulichen Leitbild des jeweiligen Jahrzehnts orientierten – vom Strukturkonzept der „gegliederten und aufgelockerten Stadt“ der 1950er Jahre bis hin zum Leitbild „Urbanität durch Dichte“ der 1970er Jahre.
Heute steht Hamburg durch starkes Wachstum erneut vor großen Herausforderungen: Bezahlbarer Wohnraum und leistungsfähige Infrastruktur müssen Schritt halten. Zugleich sollen kurze Wege erhalten bleiben und unnötiger Flächenverbrauch vermieden werden. Vor diesem Hintergrund liegt es nahe, bevorzugt im Siedlungsbestand nach Entwicklungsmöglichkeiten zu
suchen. Die Siedlungen der 1950er bis 1970er Jahre bieten sich hierfür in besonderer Weise an.Ziel des Verfahrens war es, in enger Zusammenarbeit mit acht Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften und einer Stiftung Ideen zur Weiterentwicklung für insgesamt 14 Hamburger Siedlungen aus diesen Jahrzehnten zu entwickeln. Gesucht wurden innovative Lösungsansätze, um eine Diskussion über mögliche Entwicklungsstrategien zu eröffnen, die auf andere vergleichbare Gebiete übertragbar sind und einen Beitrag zur gesamtstädtischen Entwicklung leisten können.
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Für jeweils eine zugewiesene Fläche/Siedlung sollten von jeweils drei Büros Ideen und Konzepte generiert werden, die zum einen eine qualitätsvolle Weiterentwicklung des Siedlungsbestandes ermöglichen und zum anderen bestehende Schwächen oder städtebauliche Mängel zum Wohle der Wohnbevölkerung abmindern. Die Idee sollte visuell und verbal überzeugend und klar dargestellt werden. Zur Bewertung und Diskussion der Arbeiten wurde eine internationale und hochkarätig besetzte Jury eingeladen.
Die Endpräsentationen des städtebaulichen und architektonischen Konzept-findungsverfahrens „Wohnen und was noch?“ fanden in Hamburg im Erste Liebe Studio im Oberhafen statt. Zu jeweils sieben Siedlungen präsentierten die teilnehmenden Büros an beiden Tagen die Ergebnisse ihrer Studien in Anwesenheit des Gremiums, Vertreter der Bezirksämter und Genossenschaften/Stiftung sowie den anderen Teilnehmenden. Im Anschluss an die Präsentationen wurden die Arbeiten durch das Gremium intensiv diskutiert und besonders gute Ansätze und Entwürfe hervorgehoben.
Ort
Hamburg
Auftraggeber
Acht genossenschaftliche Wohnungsbauunternehmen und eine Stiftung in Zusammenarbeit mit der
Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen,
und den Bezirksämtern Hamburg Altona, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Mitte, Nord und WandsbekJahr
2019
Thema
Stegreif für die Weiterentwicklung der genossenschaftlichen Siedlungsbestände der 1950er bis 1970er Jahre
Verfahren
Konzeptfindungsverfahren/Studie
Leistungen
Komplettes Verfahrensmanagement
Ansprechpartner
Katharina Trocha
Isabel Sagasser
Bildnachweis
Neue Heimat, Hamburgerisches Architekturarchiv