Erweiterung des Hamburger Hauptbahnhofs

Ein neuer Hauptbahnhof für Hamburg


  • Angesichts des dringlichen Ausbaus des zweitgrößten Verkehrsknotens Europas wurde ein Wettbewerbsverfahren zur grundlegenden Weiterentwicklung des Hamburger Hauptbahnhofs und des umliegenden Stadtraums ausgelobt. Die Entwürfe sollten eine Erweiterung des Bahnhofsgebäudes sowie Lösungen für alle infrastrukturellen, städtebaulichen und freiraumplanerischen Herausforderungen vorschlagen.


    Der Hamburger Hauptbahnhof ist der wichtigste Bahnhof in Norddeutschland und nach dem Pariser Gare du Nord der zweitgrößte Bahnhof Europas. An 14 Gleisen fahren hier täglich über 800 Züge des Fern- und Nahverkehrs und rund 1.200 S-Bahnen, die am Tag über 500.000 Personen transportieren. Die Leistungsfähigkeit des Hauptbahnhofs wird dabei in jeder Hinsicht strapaziert, insbesondere die Südseite des Bahnhofs stößt angesichts der vielen Reisenden kapazitiv an ihre Grenzen.

    Die DB Station&Service AG hat eine Personenstromanalyse erarbeitet, die das heutige und zukünftige Reisendenaufkommen im Bahnhof analysiert und auf deren Basis mögliche infrastrukturelle Verbesserungen erörtert wurden. Diese umfassen u.a. eine Entlastung der südlichen Seite an der Steintorbrücke durch die Schaffung neuer Zugänge. Parallel dazu hat die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) eine Verkehrsuntersuchung für das Umfeld des Hauptbahnhofs durchgeführt, um Möglichkeiten für eine höhere Leistungsfähigkeit des Hauptbahnhofs in Verknüpfung mit den anderen an diesem Ort zusammenlaufenden Verkehrsträgern auszuloten. Einen besonderen Schwerpunkt legte die Untersuchung auf die Einrichtung einer Kommunaltrasse für Bus-, Taxi-, Rad- und Fußgängerverkehr auf der Steintorbrücke.

  • Für eine zukunftsfähige Entwicklung des Hamburger Hauptbahnhofs und des umliegenden Stadtraums hat die FHH, vertreten durch die ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH, ein zweiphasiges Wettbewerbsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb ausgelobt. Die Planungsteams aus Architektur bzw. Stadtplanung und Landschaftsarchitektur waren aufgefordert, für die Erweiterung des Bahnhofgebäudes sowohl eine auf den Standort passgenaue Formsprache zu entwickeln als auch für alle infrastrukturellen, städtebaulichen wie freiraumplanerischen Herausforderungen angemessene Lösungen vorzuschlagen. Bestandteile der Ausschreibung waren u.a. der respektvolle Umgang mit dem denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude, eine sinnfällige Verknüpfung mit den höchst unterschiedlichen Nachbarschaften in der Umgebung sowie eine Ordnung und Aufwertung der öffentlichen Freiräume, welche sehr hohen Ansprüchen verschiedenster Funktionen des Verkehrs, der Ver- und Entsorgung und des Aufenthalts gerecht werden müssen.

    Um die Öffentlichkeit in den Prozess miteinzubeziehen, konnten die Hamburgerinnen und Hamburger in öffentlichen Ausstellungen im Museum für Kunst und Gewerbe Bewertungen zu den eingereichten Wettbewerbsbeiträgen abgeben, die auch in die Entscheidung des Preisgerichts einflossen. Unter Vorsitz von Prof. Kunibert Wachten, Freier Stadtplaner und Architekt aus Dortmund, hat das Preisgericht am 06. Dezember 2021 in Hamburg getagt und aus den sieben Wettbewerbsbeiträgen der 2. Bearbeitungsstufe den ersten Preis an den Entwurf des Planungsteams bof architekten bücking, ostrop & flemming partnerschaft mbb (Hamburg) mit hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH (Berlin) vergeben.

    Ein 3. Preis ging an den Entwurf von MOZIA Monari + Zitelli Architekten mit fabulism GbR (beide Berlin), ein 3. Preis wurde an gmp International GmbH mit WES LandschaftsArchitektur GmbH (beide Hamburg) vergeben. Der Entwurf des Planungsteams MONO Architekten Greubel&Schilp&Schmidt PartGmbB mit PLANORAMA Landschaftsarchitektur (beide Berlin) hat eine Anerkennung erhalten.

  • Ort

    Hamburg

  • Auftraggeber

    Freie und Hansestadt Hamburg (ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH)

  • Jahr

    2019 – 2021

  • Thema

    Im Rahmen eines städtebaulich-freiraumplanerischen Planungswettbewerbs werden Lösungen für die Erweiterung des Hamburger Hauptbahnhofs und Entwicklungs seines Umfelds gesucht.

  • Verfahren

    Zweiphasiger, städtebaulich-freiraumplanerischer Planungswettbewerb mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb

  • Leistungen

    komplette Verfahrensbetreuung