Ein Prozess macht Schule
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Der erforderliche Sanierungsbedarf der in die Jahre gekommenen berufsbildenden Schule in Syke gibt Anlass, ihre Entwicklungsperspektiven zu überprüfen und das Funktions- und Raumprogramm an heutige und künftige Bedarfe anzupassen. In der Phase Null können sich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte gemeinsam mit der Schulleitung und der Gebäudewirtschaft aktiv an der Zukunft ihrer Schule beteiligen.
Die BBS Syke EUROPASCHULE ist eine von zwei berufsbildenden Schulen im Landkreis Diepholz in Niedersachsen. Sie versteht sich als fach- und berufsfeldübergreifendes „regionales Kompetenzzentrum“ mit einem vielseitigen schulischen und beruflichen Bildungsangebot. Im Rahmen verschiedener Schulformen haben die insgesamt 3.200 Schülerinnen und Schüler in 160 Klassen die Möglichkeit, Abschlüsse in kaufmännischen, gewerblich-technischen, pflegerischen, sozialpädagogischen, hauswirtschaftlichen und nahrungstechnischen Berufsfeldern zu erwerben.
Der in diesem Prozess betrachtete Gebäudebestand der Schule umfasst die Gebäudekomplexe A und B, die zwischen 1955 und 1994 errichtet wurden. Sie setzen sich aus allgemeinen Unterrichtsräumen, Fachräumen (z.B. Backstuben, Küchen und Friseursalons), einer Mehrzweckhalle und dem an das Foyer angeschlossenen Verwaltungsbereich zusammen und weisen daher unterschiedliche Nutzungen auf. Eine Besonderheit liegt unter dem Gebäudekomplex B, wo sich ein Bunker mit Hilfskrankenhaus aus dem Jahr 1969 befindet. Alle Gebäude weisen nach langjähriger Nutzung starken Sanierungs- und Modernisierungsbedarf auf, zudem werden weitere Räumlichkeiten benötigt, um das Ausbildungsangebot zu decken.
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Zusätzlich zu den fachplanerischen Untersuchungen durch das Büro ralfmoser architektingenieur, das gemeinsam mit weiteren Fachplanern die erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen ermittelte, hat der Landkreis Diepholz das büro luchterhandt & partner mit einem Verfahren der Phase Null und dem Erstellen einer städtebaulichen und architektonischen Machbarkeitsstudie beauftragt. Die Phase Null folgt der Idee, in einem moderierten Prozess unter Beteiligung aller Akteurinnen und Akteure sowie der Nutzerinnen und Nutzer der Schule die zukünftigen Bedarfe zu definieren und Lösungsansätze zu erarbeiten. So kann ein breit getragenes Funktions- und Raumprogramm gestaltet werden, in dem die pädagogisch-räumliche Programmierung und auch die synergetische Kooperation und Vernetzung der Abteilungen und Bildungsgänge der BBS Syke angelegt sind.
Mit einer Auftaktveranstaltung, drei Workshops und vier Fachplanerworkshops fanden sowohl im Plenum als auch in kleinen Arbeitskreisen Dialogveranstaltungen statt, die pandemiebedingt als digitale und hybride Formate durchgeführt wurden. Der Beginn des Prozesses war von der intensiven Auseinandersetzung mit den bestehenden baulichen und organisatorischen Strukturen geprägt. Die gesamte Veranstaltungsreihe wurde aktiv vom Schulträger, dem Landkreis Diepholz, begleitet. Parallel zur Phase Null fertigte unser Büro mögliche städtebauliche und räumliche Varianten in einer Machbarkeitsstudie an, die im Rahmen der Veranstaltungen diskutiert wurden. Die Ergebnisse der Phase Null sowie der Machbarkeitsstudie sind in einem Abschlussbericht dokumentiert.
Ort
Syke
Auftraggeber
Landkreis Diepholz
Jahr
2020 – 2021
Thema
Phase Null und Machbarkeitsstudien zur zukunftsfähigen Entwicklung der sanierungsbedürftigen BBS Syke
Verfahren
Phase Null, Machbarkeitsstudien
Leistungen
Entwicklung, Durchführung, Moderation des Prozesses mit Auftaktveranstaltung und Workshops, städtebauliche und räumliche Machbarkeitsstudien, Abschlussdokumentation
Projektpartner
ralfmoser architektingenieur
Ansprechpartner
Hanne Banduch
Marek Nowak
Bildrechte
Landkreis Diepholz
ralfmoser architektingenieur
Links
BBS Syke EUROPASCHULE