Pläne schmieden für den Campus Flensburg
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Unter Beteiligung der Öffentlichkeit und betroffener bzw. vor Ort ansässiger Akteure wurde in Flensburg in einem kooperativen Werkstattverfahren ein städtebaulich-freiraumplanerisches Konzept mit thematischen Vertiefungsbereichen entwickelt und in einem fortlaufenden Prozess weiter konkretisiert.
Für die künftige Entwicklung des Campusgeländes der Hochschule Flensburg und der Europa-Universität Flensburg sollte in einem gemeinsamen Prozess ein städtebaulicher Rahmenplan erstellt werden. Städtebaulich geordnete Entwicklungsperspektiven unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Belange für den Hochschul- und Universitätsstandort Flensburg sollten aufgezeigt werden. Der Wissenschaftsstandort Flensburg sollte gestärkt werden, die räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten für die Hochschule Flensburg und für die Europa-Universität Flensburg aufgezeigt und angrenzend an die zentralen Bereiche der Universitäts- und Hochschuleinrichtungen eine gemischte und urbane Nutzungsstruktur entwickelt werden. Weiterhin ist es Ziel, eine bessere Vernetzung zur Innenstadt und zu umliegenden Quartieren zu schaffen und bestehende Qualitäten langfristig zu sichern.
Grundgerüst für die heutige Struktur des Campusgeländes stellt der 1990 ausgelobte städtebauliche und landschaftsplanerische Wettbewerb dar, der mit einigen Modifikationen die Grundlage für den ursprünglichen Bebauungsplan Nr. 144 (Hochschulgelände Sandberg) bildet. Seit den 1990er-Jahren entwickelte sich das Campusgelände stetig fort.
Für das Campusgelände bedarf es einer geordneten städtebaulich-freiraumplanerischen Entwicklung, die unter einem gemeinsamen Leitbild steht und Nutzungskonflikten entgegenwirkt. Daher sollte ein Rahmenplan erstellt werden, der die Qualitäten des ursprünglichen Wettbewerbsergebnisses mit den aktuellen, immer bedeutender werdenden Aufgabenstellungen (u. a. Anpassung an den Klimawandel, Sicherstellen einer nachhaltigen Mobilität, Reduktion von Flächenversiegelung) in Einklang bringt. Der Geltungsbereich und Betrachtungsraum des Rahmenplans erstreckt sich über ca. 65 Hektar. Der Kernbereich, der Gegenstand der vertieften planerischen Auseinandersetzung im Werkstattverfahren war, beträgt ca. 20 bis 25 Hektar.
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Angrenzend an die zentralen Bereiche der Hochschul- und Universitätseinrichtungen, welche auch weiterhin in vollem Umfang der Universität und der Hochschule für den Lehr- und Forschungsbetrieb zur Verfügung stehen müssen, ist es angedacht, das großflächige Campusgelände sowie das angrenzende Umfeld als integrierten Raum in der Stadt zu verstehen, der zusätzlich zu den Forschungseinrichtungen auch Platz für universitätsnahes Gewerbe, studentisches Wohnen und Naherholungsflächen bereitstellt.
Die drei Planungsteams ADEPT (Hamburg/Kopenhagen) mit Buro Happold (Hamburg/Berlin), CITYFÖRSTER Architecture + Urbanism (Hannover) mit Treibhaus Landschaftsarchitektur (Hamburg) und Octagon Architekturkollektiv (Leipzig) mit KRAFT.RAUM. Landschaftsarchitektur (Düsseldorf/Hamburg) wurden im Rahmen einer Parallelbeauftragung aufgefordert, sich mit dem Gebiet auseinanderzusetzen und ihre Entwürfe mit der Öffentlichkeit sowie beteiligten Akteuren zu diskutieren. Die verkehrlichen Belange werden durch das Verkehrsplanungsbüro Planersocietät umgesetzt. Während des gesamten Prozesses sollte ein gemeinsamer Austausch zwischen Planungsteams und Verkehrsplanungsbüro stattfinden.
Nach mehreren öffentlichen und internen Werkstätten, die seit Mai 2023 in regelmäßigen Abständen stattfanden, tagte am 27. September 2024 im Rahmen der zweiten internen Planungswerkstatt das Beratungsgremium. Unter Vorsitz von Frau Prof. Christa Reicher, Freie Architektin und Stadtplanerin aus Aachen, wurde der Beitrag des Planungsteams CITYFÖRSTER Architecture + Urbanism mit Treibhaus Landschaftsarchitektur zur weiteren Ausarbeitung des Rahmenplans für den Campus Flensburg empfohlen.
Die Ergebnisse des Werkstattverfahrens werden bis zum 10. Dezember 2024 im Forum des Audimax am Campus Flensburg öffentlich ausgestellt.
Ort
Flensburg
Auftraggeber
Stadt Flensburg und Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH)
Jahr
2023 – 2024
Thema
Entwicklung eines Rahmenplans zur städtebaulichen Neuordnung und Erweiterung eines Campusgeländes
Verfahren
Städtebaulich-freiraumplanerisches kooperatives Werkstattverfahren
Leistungen
Komplette Verfahrenskoordination sowie Konzeption und Begleitung des öffentlichen Beteiligungsprozesses
Ansprechpartner
Karolin Kaiser
Max Glaser
Nils Polzin
Lea Chrubassik
Bildrechte
Cityförster + Treibhaus
Christian Berger, Europa-Universität Flensburg
büro luchterhandt & partner